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Deutsche Version: Siehe unten!
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The start of the Rolex Sydney Hobart Yacht Race was a great experience for all of us. We had a good position after the start.
With all our expedition material we were quite heavy in the water and a block of our main halyard did not work properly. Result: we could not go so high to the wind and we were the last boat leaving the heads. The visitors on the many boats were just great and supported us even more.
After Sydney harbor all the other boats were putting their spinnakers and we had difficulties to keep up with our heavy sails. Unfortunately we do not have a spi and this will be also a handicap for the future of the expedition when we sail in lithe winds near the equator.
We lost from hour to hour some distance to the racing boats, but we made some good distance in the first day. I the night we received a MAYDAY and heard that the boat “Georgia” sank and all the crew were rescued.
Saturday afternoon we got once 40 knots in a thunderstorm with dramatic clouds and had to put the 3rd reef in. The air pressure felt from 1008 mb to 1002 mb in no time! Then the GPS failed and one of our lazy jacks.
Because of the stormy air mass we could not receive the weather from Race Control properly. We heard that a boat just in front of us turned back and I was not sure if it is because of the weather. We sailed closer to the coast and got our friend Markus Marbach on his mobile. He was able to give us some weather information. Our kids Salina and Andri are at Markus and Mercedes place during the race and we were happy to hear that they have a great time with their children Seline and Chantal.
To be sure we decided just before midnight to enter Eden to get some good weather information and sat pictures from the internet before we continue to cross Bass Street. In the mean time we were also able to do some repairs.
The situation was clear: At the end of the fleet we will not make it over Bass Street before the cold front and strong SW are starting to blow. That was bad news. What would I normally do when I am not in a race? The answer was clear: wait until the front passed away. But the situations become more complex, because 3 frontal systems are expecting without a weather window in the next 5 days of min. 2 days we need to cross the Street. To wait in Eden for so long and get to Hobart after the 5th of January was not only a problem for us with the kids but also for the crew with work.
The only chance was now that to cold front is late and the wind swings to the W so that we are able to cross the street into the shelter of Flinders Island in time.
Sunday 9 h we left Eden with a good plan so that we are able make it to Flinders or in a worse case still are able to turn back to Eden.
Maximum wind speed in the gust 62 knots! Average always between 40 and 50 knots.
On Sunday afternoon the SW wind was getting stronger and stronger and the barometer felt. The first front was approaching. At midnight we had 25 knots on the face. We made nearly no distance towards with tacking towards Hobart and there was slight current from the S. Early Monday morning the wind still did no change to the W. Wind and waves were increasing and we made approx. 2 nautical miles over ground per hour. The Flinders were still 150 nautical miles in the SW. Nature’s message was clear!
After one year of hard preparation to get to the starting line, we turned back towards Eden. The decision was right. The SW was blowing with up to 45 knots soon after and the sea was building fast. One wave nearly made it into the boat.
Monday night we were in front of Eden. The crew decided to continue to Sydney, because of kids and work and hopefully see the fireworks on the 31st.
The whole crew and many friends with us were looking forward to arrive in Hobart. To turn back was the hardest decision for us in 2008. The most important we achieved: everybody comes home safely and the best: we actually have been 8 crew members: Bill, Daniel, Jacqui, Mateo,Simon, Dario and Sabine + 1 = the youngest crew on the Rolex Sydney Hobart Yacht Race (left to right).
We were not fast enough to make the passage over the Bass Street before the front. While we were in Bass Street the fast boats were already in Hobart and had good sailing conditions.
With our turn back we showed that we respect nature and that is the best concept to survive not only for us also for our society. The respect towards nature was always the central message of TOPtoTOP and that was also our first rule in this race.
Deutsche Version:
Wir hatten eine gute Position beim Start des Rolex Sydney Hobart Yacht Race. Es war ein fantastisches Erlebnis alle 100 Segelschiffe auf so engem Raum. Die Luft war gefüllt mit den nervösen Rufen der Skipper und die vielen „huras” und „hopp schwyz” der Zuschauer auf den unzähligen Booten.
Nach dem Startschuss konnten wir nicht so hoch am Wind segeln wie die andern Boote. Dies weil wir mit dem ganzen Expeditionsmaterial viel schwerer sind, zum andern funktionierte der Block fürs Grossfall plötzlich nicht mehr, so dass wir das Vorlik des Grosssegels nicht genügend straffen konnten.
Nachdem wir mit Aufkeuzen den Hafen von Sydney verlassen hatten, setzten die anderen Schiffe ihren Spi und rauschten uns davon. Leider haben wir kein leichtes Vorsegel und dies wird auch in Zukunft ein Handicap bleiben, wenn wir in Zonen mit leichten Winden auf Vorwindkurs segeln.
Wir verloren zwar von Stunde zu Stunde den Anschluss zu den „Rennmaschinen”, doch kamen wir am ersten Tag gut voran. In der Nacht hörten wir ein Mayday und erfuhren dass das Schiff „Georgia” sank und die gesamte Crew gerettet wurde.
Am Samstag Nachmittag hatten wir in einem Gewitter mit gewaltigen Wolkentürmen 40 Knoten und setzten das 3. Reff. Der Barometer fiel von 1008 mb auf 1002 mb innerhalb kürzester Zeit. Dann stieg das GPS aus und kurz darauf riss das Lazy Jack.
Infolge der gewitterigen Luftmasse konnten wir die Wetterinformationen vom Race Control per Funk nur schlecht empfangen. Wir hörten dass zwei Schiffe gerade vor uns umgedreht haben und wir fragten uns, ob dies mit der Wetterprognosen im Zusammenhang steht. Wir segelten etwas näher an die Küste und erreichten unseren Freund Markus Marbach telefonisch in Sydney, der uns die aktuellen Wetterverhältnisse übermitteln konnte, was uns in der Bass Street erwartet. Salina und Andri waren bei Markus und Mercedes und ihren beiden Töchtern Seline und Chantal in den Ferien und fühlten sich zum Glück sehr wohl bei ihrer Gastfamilie.
Um auf Nummer sicher zu gehen, beschlossen wir kurz vor Mitternacht Eden anzulaufen, um dort am Internet die aktullen Wetterinformationen und Satelitenbilder herunterzuladen und gleichzeitig gerade die Schäden versuchen zu beheben.
Die Situation war klar, dass wir am Schluss der Flotte es gerade nicht mehr schaffen über die Bass Street zu kommen, bevor die Kaltfront diese berüchtigte Meeresstrasse überquert und anschliessend starke SW Winde einsetzen. Die Last auf meinen Schultern war enorm. Ich überlegte mir, was ich tun würde, wenn wir „normal” unterwegs wären und in keinem Race. Die Antwort war klar: Abwarten und Front vorbeiziehen lassen. Die Sache wurde aber kompliziert, da gerade 3 Fronten im Anzug waren und damit für die nächsten 5 bis 6 Tage mit keinem Wetterfenster von min. 2 Tagen zu rechnen war, um die Strasse zu überqueren. Würden wir abwarten, wäre unsere Ankunft in Hobart realistischerweise nicht vor dem 5. Januar möglich, was wiederum ein organisatorisches Problem mit Arbeit (Crew) und Kinder (Babysitter) darstellte.
Die einzige Chance blieb, dass die erste Kaltfront doch etwas verspätet durchzieht und der Wind von SW auf W dreht und wir es so doch noch in den Schutz der Flinder Islands auf der anderen Seite der berüchtigten Meeresstrasse schaffen.
Als wir am Sonntag um 9 h ablegten, setzte ich mir eine Zeitlimite bis wann wir wo in der Bass Street sein müssen, damit wir es nach Flinders schaffen respektive den Schutz von Eden doch noch aufsuchen können.
Am Sonntagnachmittag nahm dann der SW Wind konntinuierlich zu und der Barometer sank in den Keller. Die Front war im Anmarsch! Um Mitternacht hatten wir 25 Knoten Gegenwind. Bereits am nachmittag sahen wir, dass wir mit Aufkruezen kaum Höhe gut machten Richtung Hobart. Zudem hatten wir etwas Gegenstrom von S. Auch am frühen Montag morgen drehte der Wind nicht von S nach W. Wind und Wellen nahmen zu und wir schafften kaum 2 Seemeilen pro Stunde; die Flinders waren in diesem Zeitpunkt immer noch 150 Seemeilen SW von uns. Die Zeichen der Natur waren klar.
Mit schweren Herzen, nach einem Jahr harten Vorbereitungen, um all den Sicherheitsvorschriften der Rennleitung zu genügen, drehten wir das Steuer Richtung Eden.
In der Folge nahm der Wind aus SW bis 45 Knoten zu und die See baute sich schnell auf in diesem flachen Meer wo sich der Pazifik und der Indische Ozean trifft. Eine Welle schaffte es beinahe in Schiff.
Am Montag abend waren wir wieder auf der Höhe von Eden. Die Crew beschloss den Südwind auszunützen und Richtung Sydney weiterzusegeln, da ein nochmaliges abwarten infolge Kinder und Arbeit nicht in Frage kam. Wir hoffen am 31. Januar anzukommen, damit wir als Trost das Feuerwerk an der Harbour Bridge bestaunen können.
Die ganze Crew und viele Freunde haben mit uns mitgefiebert für die Ankunft in Hobart. Wir sind natürlich alle entäuscht, dass es nicht bis Hobart geklappt hat. Für uns war das Umkehren die härteste Entscheidung im 2008. Niederlagen gehören zum Sport und es liegt nun an uns damit umzughen und daraus das positive mitzunehmen. In diesem Sinn haben wir das wichtigste erreicht: Die Crew ist wohlauf! ….und das Beste: wir waren evektiv 8 crew: Mateo, Bill, Daniel, Jacqui, Simon, Dario, Sabine + 1 = mit einem Monat wahrscheinlich der jüngste Teilnehmer in einem Rolex Sydney Hobart Yacht Race ?
Wir waren nicht so schnell wie die andern und in der heiklen Passage der Bass Street waren wir gerade zu spät respektive die Fronten zu früh. Während wir in der Bass Street waren, waren die schnellen Boote unter guten Bedingungen bereits in Hobart angekommen.
Wir haben mit sportlichem Ehrgeiz etwas gewagt und haben im richtigen Zeitpunkt die Kraft gehabt umzukehren. Mit unserer Umkehr haben wir die Zeichen der Natur ernst genommen und die Natur respektiert. Dies ist die beste Strategie, um langfrstig zu überleben auch im übertragenen Sinn für unseren Gesellschaft. Der Respekt gegenüber der Natur war schon immer die zentrale Message von TOPtoTOP und so sind wir auch an diesem Anlass unseren Grundfesten treu geblieben.
Dario Schwoerer, Skipper Pachamama, Swiss TOPtoTOP Global Climate Expedtion,
S 35.10 E 150.48