December 2002

03.12.02: Genf
Am Morgen waren wir beim Kanton Genf auf Besuch. Vor der Pressekonferenz im Büro des “Service cantonal de l’energie” (Photo: 031202-Geneva-service cantonal de l’energie wurden uns verschiedene Projekte mit Bezug zum Klimaschutz vorgestellt. Danach beschlossen wir, das Projekt “La Rade Solaire” (Photo: 031202-Geneva-project-ecotourisme1) anzuschauen: Entlang der Uferpromenade wird mit Solaranlagen Strom beispielsweise für ein Passagierschiff mit Elektromotor, das Touristentram etc. erzeugt. (Photo: 031202-Geneva-project-ecotourisme2) Von erhöhten Plattformen aus können diese Anlagen besichtigt werden. Mehr Informationen zum Projekt unter www.ecotourisme.ch.

Nach dieser Besichtigung stellte uns die Stadt Genf zwei Fahrräder zur Verfügung, um zum höchsten Punkt zu gelangen, wo der eigentliche Start der Swiss TOPtoTOP Expedition statt fand. (Photo: 031202-Geneva-highest-point1) Dieser Punkt befindet sich beim Grenzstein 141 der Gemeinde Jussy auf 517 m; 512 900N/122 500E, nähe des Weilers Monniaz. Der Gemeindepräsident schenkte uns einen heimischen Wein und schrieb uns etwas nettes in unser Tagebuch, nachdem wir ihm unsere Motivation (Klimaschutz) zu dieser Tour erklären konnten. (Photo: 031202-Geneva-chief of the highest village)

04.12.02: Genf – Céligny, 22 km; 40 km Total
In Genf begegneten wir einer Frau, die jeden Tag eine Stunde zu Fuss zur Arbeit geht! Im Gegensatz zu den gestressten Gesichtern der Automobilsten im Morgenverkehr war die Frau, wie von einem anderen Planeten. Danach haben wir beim Flughafen Genéve-Cointrin die Autobahn überquert. (Photo: 021204-Geneva- highway) Flugzeuge schwirrten über unsere Köpfe und Kolonnen von Autos rauschten unter der Überführung hindurch. Wir fragten uns, was all diese gehetzten Menschen mit der gewonnen Zeit durch die schnellere Mobilität wohl anstellen? – Parkplatz suchen? – Im Morgenstau sich nerven? – Oder vielleicht sind sie wirklich schneller bei der Arbeit und wieder zu Hause und können dank ihrem Auto eine Stunde länger vor dem Fernseher relaxen. Während dessen die Frau auf Wanderwegen und durch Parkanlagen gemütlich von ihrem Arbeitsplatz in der City nach Hause wandert. – Faktum ist, dass unser heutiges Mobilitätsverhalten, enorme Mengen an CO2 produziert und sich dadurch das Klima erwärmt und Menschen bedroht. Paradoxerweise werden die mobilen Menschen aber nicht glücklicher, wenn sie noch schneller am Ziel sind. Warum ändern wir nicht unser Mobilitätsverhalten und geben uns wieder Zeit von A nach B zu kommen …. unserem Klima aber auch unserer Gesundheit und unserer Lebensqualität zu liebe!

Gesternabend studierten wir die Etikette des Weines, den wir vom Gemeindepräsidenten von Jussy gestern beim Start am höchsten Punkt des Kanton Genfs geschenkt bekamen. Darauf konnten wir nachlesen, dass der Kanton Genf bei der Produktion seines eigenen Weines die natürliche Umwelt berücksichtigt und deshalb das “VINATURA Label” trägt. BRAVO! – Heute auf dem Weg sah ein Weinbauer die Klimaänderung auch als Chance! Dank der Erwärmung meint er, in Zukunft noch besseren Wein produzieren zu können. – Sollen jetzt Weinliebhaber ihr Mobilitätsverhalten doch nicht ändern? – Fazit der Diskussion war, dass sich in jeder neuen Situation Chancen und Risiken ergeben. Die Kunst für jeden einzelnen ist die Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren. Jedoch nicht alle haben die Möglichkeit sich der veränderten Situation optimal anzupassen und deshalb sollten sich die “Gewinner” mit den “Verlierern” solidarisieren.

05.12.02: Céligny – Gimel, 29 km; 69 km Total
Die Bise war frisch und wir verliessen die Weinberge entlang des Genfersees in Richtung Jura. In den Weinbergen wurden die Zweige der zurechtgestutzten Reben verbrannt und fleissig CO2 produziert. – Nach der Aussage des Weinbauers von gestern soll ein wärmeres Klima der Weinproduktion ja helfen! Ob dies für den Schnaps auch gilt? Heute sind wir auf dem Weg einer mobilen Schnapsbrennerei begegnet. Die Recyclingaktion dieses alten Buses war sehr originell. (Photo: 021205-Gimel-Schnappsbrennerei, 021205-Gimel-Schnappsbus)

Heute haben wir damit begonnen den Abfall auf dem Weg mitzunehmen, damit Swiss TOPtoTOP eine “grüne Spur” in der Schweiz zurück lässt. Abfallsammelaktionen waren bei TOPtoTOP schon in den Trainings wichtiger Bestandteil. Der Bezug zur Klimaänderung ist zwar nicht direkt vorhanden. Für die Erhaltung der Natur und somit auch für den Klimaschutz ist ein nachhaltiger respektvoller Umgang mit ihr unabdingbar. – Wir sind der Meinung, dass wir Menschen durchaus die Natur nutzen, in ihrem Schoss Sport treiben und Spass haben sollen, denn wir sind ihre Gäste; – wir sollten aber dabei auch den unschätzbaren Wert ihrer Gastfreundschaft erkennen. Die Energie die wir in der Natur tanken dürfen, ist nicht eine Selbstverständlichkeit! Deshalb sollte es um so selbstverständlicher sein, dass man auch wieder etwas der Natur zurückgibt. – Das Abfallsammeln hilft einem, die Beziehung von “Nehmen und Geben” nicht nur im Kopf zu erkennen, sondern direkt in der Natur zu begreifen. Diese Haltung zur Natur wird dazu führen, dass auch zukünftige Generationen Freude an der Natur haben können. – Hast Du einen Tag frei? Begleite Swiss TOPtoTOP und sammle mit uns Abfall; – Anmeldungen nimmt Telefon 079 446 37 82 gerne entgegen.

06.12.02: Gimel – Cuarnens (523/164), 24 km; 93 km Total
Nach dem Biwak im Pfarreisaal von Gimel offerierte uns Pfarrer Jeff Berkheiser ein super Frühstück. (Photo: 21206-Gimel-Gastgeber Jeff) Der Tag heute war regnerisch und windig und wir freuten uns auf die warme Bauernstube der Familie Zimmermann in Cuarnens. Sie sind unabhängig vom Öl . Auf ihrem Dach haben sie für die Warmwasserproduktion eine Solaranlage der Firma Jenni aus Oberburg montiert. (Photo: 021206-Cuarnens-Solaranlage) Im Winter erreicht das Wasser 40 –60 Grad, im Sommer 100 Grad. Der Warmwasserspeicher hat eine Kapazität von 2300 l und reicht für alle Radiatoren und die Bodenheizung im Haus.(Photo: 021206-Cuarnens-Wärmespeicher) An nebligen Tagen wie heute ist das System mit dem Holzherd verbunden, sodass die fehlende Sonne mit dem Holz aus dem Gemeindewald kompensiert werden kann. Nach 7 Jahren rentiert sich eine solche Anlage gegenüber einer herkömmlichen Ölheizung; – dem Klima hilft die Bauernfamilie Zimmermann schon heute!
Solaranlagen: www.jenni.ch

07.12.02: Cuarnens – Yverdon (539/181), 38 km; 131 km Total
Bauer Zimmermann erzählte uns am Morgen, dass wir letzten Donnerstag in der Nähe der Eco-Enérgie-Estoy vorbeigekommen seien. Dank dieser Rapsöl Raffinerie würden viele Lastwagen in der Region mit Rapsöl fahren. Für ihn wird der Anbau von Raps besonders interessant, wenn entschieden wird, dass auch die Stadtbusse Lausanne’s auf Rapsöl umsteigen. Sein Nachbar Serge Adam zeigte uns anschliessend mit grosser Freude sein Toyota Prius mit Hybrid-Motor. (Photo: 021207-Cuarnens-hybrid car.jpg) Er braucht im Stadtverkehr 5,9l/100km und produziert 120 g CO2/km. (Photo: 021207-Cuarnens-hybrid engine.jpg) Die Mehrkosten sind ca. CHF 10’000 höher als gegenüber einem herkömmlichen Auto. Dank dem geringen Benzinverbrauch rechnet sich dieses Hybrid-Auto ab ca. 150’000 km. Siehe auch unter: www.toyota.ch/index/home/personnenwagen/show-pw-prius/ Weiter machte Serge uns darauf aufmerksam, dass im Nachbardorf Cossonay eine Gas-Tankstelle von “Cosvegaz” existiert. Die nahegelegene “Garage-Carrosserie Guex SA” verkauft das Gas-Auto “Zafira CNG d’Opel” für CHF 31’600.- und “Cosvegaz” schenkt jedem Käufer noch CHF 3000.-. Mit diesem Auto spart man CHF 2.-/100km gegenüber einem gleichwertigen Benzin betriebenen Auto. Der Gastank reicht für 400 km; für den Notfall gibt es einen 14 l–Benzintank, mit dem man noch 150 km weit kommt. Die CO2-Emissionen verringern sich um rund 30%, ausserdem fallen keine Russ- und Partikelemissionen an.

  • Langer Marsch bei frischen Temperaturen ohne Wind und Regen. Nochmals herzlichen Dank an Familie Bussy, die uns in Penthereaz zu einem heissen Tee eingeladen hat.

08.12.02: Yverdon – Neuchatel (557/202), 48 km; 179 km Total
Gestern empfing uns Nicolas Schimid mit seinem Segelshiff “Féroé” im Kanal von Yverdon. Den “daily report” konnten wir von der Küche des Hotel du Lac bei Familie Mauron übertragen. Zurück auf dem Schiff assen wir noch 6 Portionen Rösti, bevor wir müde in unsere Kojen fielen. Nicolas hat sein Schiff in Auvernier in der Nähe von Neuchatel und brauchte mit Rückenwind 4 h um uns in Yverdon zu treffen. Er arbeitete während der Expo02 auf einem der beiden grosssen Katamarae. Er erzählte uns, dass der Expo-Kat für die selbe Strecke nur eine Stunde benötigte, dafür aber 500 l Diesel verbrauchte. – Bei voller Leistung würde dieser Kat 1 Tonne Diesel pro Stunde verbrauchen!– Wir brauchten keinen Diesel, – waren aber erst nach 8 h in Neuchatel, da wir gegen den Wind 12 mal aufkreuzen mussten. (Photo: 021208-Yverdon-N mast.jpg), (Photo: 021208-Yverdon-S sleeping.jpg), (Photo: 021208-Yverdon-SN steering1.jpg)

09.12.02: Neuchatel – Chasseral (566/214), 21 km; 200 km Total
Heute war ein origineller Tag: Am Morgen sind wir auf dem Segelschiff in Auvernier erwacht, am Nachmittag hatten wir den ersten Schneekontakt und am Abend waren wir bei der Bauernfamilie Geiser unterhalb des Chasseral zu Gast. (Photo: 021209-Chasseral-dinner by Geiser.jpg) In Neuchatel stiess Thibault Beck zu uns. Er hat gerade die Matura hinter sich und Zeit, Swiss TOPtoTOP zu begleiten. Sein Vater arbeitet bei der Energiebehörde des Kantons Genfs und machte ihn auf Swiss TOPtoTOP aufmerksam. Der Weg zur Familie Geiser war heute mit Ästen versperrt. Durch das Frostwetter wurde die Last für die Bäume zu gross, sodass es jetzt aussieht wie nach einem Sturm. Geissler’s mussten gerade von Milch- auf Fleischwirtschaft umstellen. Dies als Folge des Swiss Dairy Food-Debakels. “La Dame”, der Ort, wo die Geisslers wohnen, liegt auf 1227 m in intakter Natur mit Sicht auf die Alpenkette. Auf ihrem Grundstück liegt mit 1800 m Länge der längste Skilift des Juras. Die Wintersaison ist in Folge der Klimaänderung nicht mehr so stabil; so war der Lift im Winter 2000/2001 nicht im Betrieb, das Jahr davor nur eine Woche und letzten Winter war die Saison einigermassen normal. Familie Geisler vermietet gemütliche Zimmer für Wanderer und eine 3-Zimmerwohnung für Feriengäste (geisler.ladame@bluewin.ch).

10.12.02:Chasseral – Magglingen (582/220), 25 km; 225 km Total; 590 Höhenmeter, 1916 Höhenmeter Total
Über Nacht hat es ca. 10 cm Pulverschnee gegeben. Wir starten bei fantastischem Wetter. Unter uns das Nebelmeer, – so musste es wohl bei der letzten Eiszeit ausgesehen haben. (Photo: 021210-Chasseral-view.jpg) Auf “Métairie de l’ile” trafen wir einen Älpler, der seinen Strom mit dem Windrad produziert. (Photo: 021210-Chasseral-Alp with wind power.jpg) Weil es hier oft windet, hat die “JUVENT SA” 1998 ein Windkraftwerk auf dem Mont Crosin erstellt (www.juvent.ch). Ganz in der Nähe befindet sich die Solaranlage des Mont Soleil (www.jurabernois.ch). Ein Solarweg mit Informationsstaffeln verbindet Mont Soleil mit dem Windkraftwerk am Mont Croisin (www.cyberwiesel.ch/agenda/solei.htm). Der Weg ist mit “sentier découverte” ausgeschildert. Weltweit werden zur Zeit 22 Tetrawattstunden mit Wind- und Solaranlagen produziert (www.bkw.ch). Ca. 2 km südwestlich des Gipfel des Chasseral erreichten wir den höchsten Punkt des Kantons Neuchatel mit 1552 m. (Photo: 021210-Chasseral-top Neuchatel.jpg)

11.12.02: Magglingen – Biel (584/218), 6 km; 231 km Total; 0 Höhenmeter, 1916 Höhenmeter Total
Diese Nacht waren wir in der Eidgenössischen Sportschule vom Bundesamt für Sport eingeladen (www.baspo.ch). Wir waren den ganzen Morgen mit Pressearbeit beschäftigt und lockerten in der Pause unsere Muskeln im Hallenbad. Erich Grupp, verantwortlich für Infrastruktur und Logistik beim Bundesamt für Sport Magglingen zeigte uns die Sonnenkollektoren auf dem Dach. (Photo: 021211_magglingen_solarkollektoren.jpg) Mit einer Kollektorenfläche von 165 m2 kann während 6 Monaten das Bad zu 100% versorgt und zusätzlich die Warmwasserversorgung des Hauptgebäudes unterstützt werden (erich.grupp@baspo.admin.ch). Am Nachmittag hatten wir ein Interview mit einem Journalisten des Journal de Jura. Der Artikel erscheint am 12.12.02. Danach waren wir für ein Interview beim Radiosender Canal 3. (Photo: 021211_biel_canal3.jpg) Wir hoffen damit, dass wir möglichst viele Menschen für die Natur und speziell den Klimaschutz begeistern können. Am Abend hat uns Luis Portillo, ehemaliger Sieger des 100 km Laufes von Biel und Besitzer des Restaurants Länte zu einem vorzüglichen Essen eingeladen (Tel. 032 322 72 40). (Photo: 021211_biel_restaurant.jpg)

12.12.02: Biel – Biel (584/218), 7 km; 238 km Total; 0 Höhenmeter, 1916 Höhenmeter Total
Am Morgen haben wir den heutigen Vortrag an der Ingenieurschule in Biel (www.hta-bi.bfh.ch) vorbereitet und uns am Mittag mit einem Journalisten und einem Photographen von “Le Matin” getroffen. (Photo: 021212_biel_hta_vortrag2.jpg) Eine Reportage über Swiss TOPtoTOP soll am Samstag 14.12.02 erscheinen. Heute war im “Journal du Jura” ein Bericht über das Klima, Swiss TOPtoTOP und die Einladung zu unserem Vortrag am Abend (www.journaldujura.ch). Um 17.10 h zeigten wir dann in der Aula der Hochschule für Technik und Architektur die originellen Klimaschutzinitiativen, die wir auf unserem Weg bereits sammeln konnten. (Photo: 021212_biel_hta_vortrag3.jpg) Dr. Andrea Vezzini veranstaltete danach einen Apéro. Er offerierte uns nach Swiss TOPtoTOP für die erste Etappe zum Schiff in Kroatien, von Genf nach Biel, die von ihnen entwickelten Elektrovelos “Spirit of Bike” ( http://atari.hta-bi.bfh.ch:8080/). (Photo: 021212_biel_hta_elektrovelo2.jpg) Beim “World Solar Chalange” in Australien wurden mit ihnen mehr als 100 km/h erreicht. Für 50 km braucht man mit diesem Hightech-Fahrrad ca. 40 Minuten und verbraucht ca. 1 kW/h, das sind ca. 20 Rappen auf Grund des heutigen Strompreises. An der Veranstaltung war auch Paul Balmer, Solarmobilpionier erster Stunde anwesend. 1985 war er schon bei der Tour de Sol von Romanshorn nach Genf dabei. Weiter war er Pilot und Konstrukteur der Fahrzeugelemente des Solarmobils “Spirit of Biel” und gewann 1990 den World Solar Chalange in Australien ( http://www.hta-bi.bfh.ch/E/Laboratories/IndustrialElectronics/spirit/g.html). (Photo: 021212_biel_hta_spirit_of_biel.jpg) Dabei war er auf den 3000 km quer durch den Kontinent mit durchschnittlich 85 km/h unterwegs.

13.12.02: Biel – Grenchen (595/227), 22 km; 260 km Total; 350 Höhenmeter, 2266 Höhenmeter Total
Heute wurden wir vom Fernsehen TeleBielingue begleitet, dabei mussten wir unsere Statements auch in Französisch abgeben!?! (Photo: 021213_biel_tv_sabine.jpg) Seit heute 19 h wird dieser Report über Swiss TOPtoTOP stündlich auf Deutsch und halbstündlich auf Französisch ausgestrahlt. Unsere Route führte durch die spektakuläre Taubenlochschlucht zur Automobiltechnikabteilung der Ingenieurschule Biel kurz vor Vauffelin. Konstrukteur Paul Brunner zeigte uns die fünf Generationen von Solarmobilen der Ingenieurschule Biel. (Photo: 021213_biel_hta_spiritII.jpg) Beim Bau des ersten Models, das 1985 die Tour de Sol gewann, wurden für die Konstruktion unter anderem Armeeskistöcke verwendet. Bei der letzten Entwicklung, dem Spirit of Biel-Bienne III, wurde eine Spitzengeschwindigkeit von 161 km/h gemessen. Weiter zeigte er uns die verschiedenen Versuchsanlagen für die Crashtests. Wir lernten, dass wenn man mit 50 km/h in eine Wand fährt, Kräfte bis 2.7 Tonnen auf den Körper einwirken. Dummys helfen dabei, die Auswirkungen auf den menschlichen Körper besser zu verstehen und die Sicherheit der Insassen mit geeigneten Massnahmen besser zu optimieren. (Photo: 021213_biel_hta_dummy.jpg)

14.12.02: Grenchen – Corcelles (601/237), 20 km; 280 km Total; 1100 Höhenmeter, 3366 Höhenmeter Total
Der Artikel über Swiss TOPtoTOP ist heute morgen in der Zeitung “Le Matin” auf Seite 8 erschienen (www.lematin.ch). Unser Ziel heute war die Hasenmatt, mit 1444.8 m der höchste Gipfel des Kantons Solothurn. (Photo: 021214_corcelles_top_solothurn.jpg) Wir hatten eine fantastische Aussicht auf die Alpen und konnten insgesamt 9 der 25 höchsten Kantonsgipfel ausmachen. (Photo: 021214_corcelles_view.jpg) Wir sahen beim Oberen Grenchenberg ein Windrad; somit hat der Kanton Solothurn auch mindestens ein Windkraftwerk. Dem Grat entlang wurde ein Planetenweg angelegt. Um die Hasenmatt gibt es einen geologischen Rundweg, der erklärt, wie die bis zu 150 Millionen alten Sedimentgesteine entstanden sind. Danken möchten wir heute einmal allen die uns in den vergangen Tagen begleitet und/oder bewirtet haben.

15.12.02: Corcelles – Courroux (595/245), 18 km; 298 km Total; 647 Höhenmeter, 4013 Höhenmeter Total
Ein Artikel über Swiss TOPtoTOP erscheint morgen in der Zeitung “Le Quotidien Jurassien” (www.lqj.ch). Unser Ziel heute war der Mont Raimeux, mit 1302 m der höchste Gipfel des Kantons Jura. (Photo: 021215_raimeux_top_of_jura2.jpg) Nach einem kräftigen Frühstück bei Habeggers in Corcelles begleitete uns Georges von Arx aus Moutier bei Wind und Regen zum Gipfel. Er erzählte uns, dass auf Grund der schneearmen Winter der vergangenen Jahre die Langlaufloipe auf dem Raimeux – Plateau nicht mehr hergestellt wurde. Sein Vater sah vom Aussichtsturm auf dem Gipfel bereits dem Kriegsgeschehen des 1. Weltkrieges auf der anderen Seite der Schweizer Grenze zu. Die Jurassier sind ein sehr freundliches Volk und wir waren überall herzlich willkommen, sodass wir es heute nur bis kurz vor Delémont schafften. Nach dem “Biwak” von gestern geniessen wir heute den Luxus im leerstehenden Pfarrhaus von Courroux zu übernachten, nachdem wir in der Kirche einem Weihnachtskonzert beiwohnen durften.

16.12.02: Courroux – Biel-Benken (606/261), 32 km; 330 km Total; 645 Höhenmeter, 4658 Höhenmeter Total
Heute waren wir zuerst im Kanton Jura, dann im Kanton Solothurn und zu guter letzt im Kanton Baselland unterwegs. Dieser Teil des Kantons Solothurns ist nicht verbunden mit dem übrigen Kanton. In Marienstein ist die Klosterkirche wunderbar renoviert worden. Oberhalb Kleinlützel erklärte Madeleine Fornerod auf dem Hof Berg, dass die Vegetation in diesem Jahr schon weit fortgeschritten ist und zeigte als Beweis ihren spriessenden Kastanienbaum vor dem Haus. (Photo: 021216benken_tree.jpg) Sie erzählte uns, dass in Basel einige Bäume schon blühen würden und dies im Dezember!

17.12.02: Biel-Benken (606/261), 0 km; 330 km Total; 0 Höhenmeter, 4658 Höhenmeter Total
Ruhetag bei Freunden. Wir bereiteten uns vor für die kommenden Pressekonferenzen und den öffentlichen Vortrag in Basel vor. Der Vortrag findet am 19. Dezember 2002 um 19.30 h im Auditorium, Mission 21 (Basler Mission), Missionsstrasse 21 statt. Im Rahmen des Vortrages werden Martin Vosseler von Sun21 und John Künzli vom Bruno-Manser-Fonds ihre Initiativen und Projekte vorstellen (www.bmf.ch).

18.12.02: Biel-Benken – Basel (606/261), 11 km; 341 km Total; 60 Höhenmeter, 4718 Höhenmeter Total
Aktuell (1): Swiss TOPtoTOP Vortrag am Donnerstag 19.12.02 um 19.30 im Auditorium, Mission 21 (Basler Mission), Missionsstrasse 21.

Aktuell (2): Swiss TOPtoTOP Solidaritätsmarsch zum höchsten Punkt des Kantons Basel (St. Chrischona); Besammlung am Samstag 21.12.02 um 10.00 h Badischer Bahnhof, Grosse Halle.

Am Morgen waren wir bei Solarspar in Basel zu Gast (www.solarspar.ch). Rund ein Drittel der Energie liesse sich in der Schweiz problemlos mit wirtschaftlichen Massnahmen einsparen. Dieses riesige, noch immer brachliegende Potenzial will die Solarspar Genossenschaft SSGN mit ihrem “EnergieCheck” realisieren. Die Solarspar erstellt zuerst ein Energiecheck-Gutachten mit Massnahmenkatalog und hilft dann bei der Finanzierung der nötigen Sanierungen. Der Eigentümer verpflichtet sich danach, die erzielten Einsparungen zur Rückerstattung der Sanierungskosten zu verwenden. In Basel konnten mit diesem Projekt im St. Claraspital die Energiekosten um 10% gesenkt werden; das sind CHF 76 580.- pro Jahr!

Um 13 h organisierte der Brumo-Manser-Fonds eine Pressekonferenz für TOPtoTOP. Artikel werden morgen in der Basler Zeitung, Baslerstab und 20 Minuten erscheinen. Zudem machen Regionalradios auf den Vortrag und den Solidaritätsarsch aufmerksam. Der Brumo-Manser-Fonds setzt sich weltweit für den Erhalt der Urwälder und im Speziellen für die Völker in den Regenwäldern ein (www.bmf.ch). In diesem Zusammenhang möchten wir heute das Projekt “urwaldfreundliche Gemeinde” (www.urwaldfreundlich.ch) vorstellen: Alle zwei Sekunden verschwindet ein Stück Urwald so gross wie ein Fussballfeld. Eine wichtige Ursache der Urwaldzerstörung ist unser kurzsichtiges Konsumverhalten: Urwaldholz findet sich in alltäglichen Gegenständen wie Sperrholzplatten, Türen, Kopier- und WC-Papier. Urwaldfreundlich ist die Verwendung von FSC-zertifiziertem Holz aus der Schweiz, der Einsatz von Recyclingpapier und eine allgemeine Senkung des Papierverbrauchs. Globaler Urwaldschutz bedeutet, lokal handeln – zum Beispiel im Rahmen einer Lokalen Agenda21. Mitte September starteten deshalb der Bruno-Manser-Fonds und Greenpeace Schweiz die Aktion “Urwaldfreundliche Gemeinde”. Alle Schweizer Gemeinden wurden in einem Brief aufgefordert, einen aktiven Beitrag zum Urwaldschutz zu leisten und ihr Bau- und Beschaffungswesen urwaldfreundlich zu gestalten. Dass dies möglich ist, zeigen die 306 Gemeinden und sechs Kantone, die aufgrund der ersten Gemeindekampagne des Bruno-Manser-Fonds (1997), bereits den Verzicht auf Holz aus Raubbau verbindlich beschlossen haben. Die Projekte des Bruno-Manser-Fonds können über Postkonto 40-5899-8 direkt unterstützt werden.

19.12.02: Basel (606/261), 4 km; 345 km Total; 20 Höhenmeter, 4738 Höhenmeter Total
Aktuell (1): Swiss TOPtoTOP Vortrag heute Donnerstag 19.12.02 um 19.30 im Auditorium, Mission 21 (Basler Mission), Missionsstrasse 21.

Aktuell (2): Swiss TOPtoTOP Solidaritätsmarsch zum höchsten Punkt des Kantons Basel (St. Chrischona); Besammlung am Samstag 21.12.02 um 10.00 h Badischer Bahnhof, Grosse Halle.

Aktuell (3): Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) hat uns auf ihre Webseite genommen: http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_klima/service/1×1/index auf dieser Seite finden sich das “1 x 1 des Klimaschutzes”.

Aktuell (4): Heute sind Artikel über Swiss TOPtoTOP in der Basler Zeitung, Baslerstab, 20minuten erschienen. Eine Reportage über Swiss TOPtoTOP wird morgen von Radio Edelweiss in der ganzen Nordwestschweiz ausgestrahlt.

An der öffentlichen Veranstaltung von Swiss TOPtoTOP wird John Künzli vom Bruno-Manser-Fonds (www.bmf.ch) einen Input über ihre Projekte geben. Er ist eben grade aus Borneo zurückgekehrt und wird unter anderem über das Community-Mapping-Projekt berichten: Die Urwälder sind enorme CO2-Senken. Wie können diese Wälder vor der Abholzung bewahrt werden? Das Community-Mapping-Projekt hat in diesem Kontext einen interessanten Lösungsansatz: Auf Borneo hilft der Fond den Penan ihre Landrechts-Ansprüche zu dokumentieren und auf dem Gerichtsweg durchzusetzen. Gut an diesem Ansatz ist die Hilfe zur Selbsthilfe und dass die Penan dabei weiterhin ihr Land selber nachhaltig nutzen können. Neben John Künzli wird an unserem Vortrag auch der Geschäftsleiter von sun21 und Vorstandsmitglied bei Solarspar, Dr. med. Martin Vosseler; einen Input geben. Der Verein sun21 setzt sich für die nachhaltige Nutzung von Energie ein. Er fördert insbesondere Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Sun21 versucht Gegensätze zwischen wirtschaftlicher Tragbarkeit und Umweltverträglichkeit zu überbrücken. Am 24.-28. Juni 2003 organisiert sun21 bereits das 6. Internationale Energieforum in Basel. Auf ihrer Seite findet sich auch eine ausführliche Linksammlung zum Thema Energie und Mobilität www.sun21.ch .

20.12.02: Basel – Liestal – Basel (606/261), 38 km; 383 km Total; 100 Höhenmeter, 4838 Höhenmeter Total
Aktuell: Swiss TOPtoTOP Solidaritätsmarsch zum höchsten Punkt des Kantons Basel (St. Chrischona); Besammlung morgen Samstag 21.12.02 um 10.00 h Badischer Bahnhof, Grosse Halle.

Gestern abend referierten Dr. med. Martin Vosseler von sun21 und Solarspar, John Künzli vom Bruno-Manser-Fonds, Sabine und Dario Schwörer von Swiss TOPtoTOP Eineinhalbstunden lang für den Klimaschutz. (Photo: 021219_basel_vortrag12) Eine Reportage über Swiss TOPtoTOP wurde heute morgen von Radio Edelweiss in der ganzen Nordwestschweiz ausgestrahlt. Mit zwei Fahrrädern von Transa besuchten wir die 3. Klasse von Frau Eveline Schwitter in Liesthal. (Photo: 021220_liesthal_schule13) In der ersten Lektion machten wir sie mit der Klimaänderung vertraut. (Photo: 021220_liesthal_schule5) In der zweiten Stunde zeichneten und schrieben sie ihre Lösungsideen zum Klimaschutz für uns auf. (Photo: 021220_liesthal_schule18) Der ganzen Klasse von Frau Schwitter möchten wir für die guten Ideen und dem Bruno-Manser-Fonds für die Benützung ihrer Infrastruktur während unseres Aufenthalts in Basel herzlich danken.

21.12.02: Basel – St. Chrischona – Biersfelden (614/266), 17 km; 400 km Total; 265 Höhenmeter, 5103 Höhenmeter Total
Aktuell: Begleitet wurden wir auf unserer heutigen Etappe vom TeleBasel. Die Reportage wird stündlich ab heute abend 18 h bis morgen 11 h ausgestrahlt.

Heute haben Josef Lauber von Solarspar, Hansruedi Dietrich vom Bruno-Manser-Fonds, Dorothea Stadler und Eveline Schwitter mit uns die St. Chrischona bestiegen. (Photo: 021221_basel_top_3.JPG) Sie ist mit 522 m der höchste natürliche Punkt des Kantons Basel-Stadt. In der Nähe steht das höchste Gebäude der Schweiz: der Fernsehturm der Swisscom mit 250 m. Auf unserer “Bergtour” vom Rhein über Riechen auf diesen Hügel haben wir fleissig Abfall gesammelt. Einzigartig für diesen höchsten “Kantonsgipfel” ist, dass hier auf dem höchsten Punkt ein Kirchlein steht. Unterwegs erzählte Joseph Lauber, dass ihr Sonnenkraftwerk auf dem Dach der Handelsschule am St. Johannsring nächsten Frühjahr fertiggestellt und jährlich rund 15’000 kWh Sonnenstrom ins Netz speisen wird. Die Solarspar unterstützt aber auch Projekte ausserhalb der Schweiz. So zum Beispiel in der Karibik, wo Familien lernen, eigene Solarkocher zu bauen. Sie helfen dem Spital von Kizu im Kongo, um mittels Solarpaneels die Stromversorgung zu sichern. In Osttibet sorgen sie in einem Klimaschutzprojekt für die Warmwasserversorgung in einer Schule mittels Sonnenkollektoren (www.solarspar.ch). Swiss TOPtoTOP zeigte heute auch seine Vernetzungsfunktion. So wurde auf unserer heutigen Tour vom Bruno-Manser-Fonds und Solarspar eine Idee entwickelt, die Stromversorgung der Satellitentelefone des Bruno-Manser-Fonds-Projekts im Urwald von Sarawak-Malaysia mit Solarstrom zu betreiben.

22.12.02: Biersfelden – Frenkendorf (621/261), 12 km; 412 km Total; 79 Höhenmeter, 5182 Höhenmeter Total
Die Reportage von Telebasel über Swiss TOPtoTOP kann unter www.telebasel.ch auch ausserhalb des Sendebereichs angeschaut werden. Gestern erschien in der Basellandschaftlichen Zeitung ebenfalls ein Artikel über unser Projekt (www.bz-online.ch). Unsere Route führte durch den Hard-Wald am Rhein entlang nach Augst. Dort wird Rheinwasser durch diesen Wald geleitet und wird, wieder gefasst, zum Trinkwasser der Stadt Basel. Die Hauptgefahr für diesen biologischen Wasserfilter der Stadt Basel ist die nahegelegene Autobahn. Auf ihr wird ein Grossteil des Benzins für die übrige Schweiz transportiert. Ein Unfall hätte für die Trinkwasserversorgung der Stadt Basel fatale folgen. Das Rheinkraftwerk Augst-Wyhlen hat eine mittlere Jahresproduktion von 203.5 Mio kWh und nützt die grosse Dachfläche um Solarstrom zu produzieren. – Mit dem Elektrovelo der Ingenieurschule Biel, das 1 kWh für 50 km benötigt, könnte man mit dieser Energie über 250’000 mal um die Erde radeln! – Nördlich davon ist der 250 m hohe Fernsehturm auf St. Chrischona zu erkennen. (Photo: 021222_frenkendorf_chrischona_solarkraftwerk) Kurz vor Frenkendorf wunderten wir uns über den warmen Gegenwind. Um 18 h massen wir 13.5 Grad Celsius!

23.12.02: Fenkendorf – Liestal (622/259), 3 km; 415 km Total; 51 Höhenmeter, 5233 Höhenmeter Total
Besuch der Basellandschaftlichen Zeitung Zwecks Organisation des Solidaritätsmarsches zum höchsten Punkt des Kantons Baselland, der Hinteren Egg mit 1169 m. Der Marsch findet am 27. Dezember um 9.30 h ab Bahnhof Liestal statt. Für die Nacht auf den 28. Dezember besteht unterhalb der Hinteren Egg eine Übernachtungsmöglichkeit in der SAC-Hütte der Sektion Baselland. Anmeldungen nimmt Telefon 079 446 37 82 entgegen. Unsere heutige Kurzwanderung führte uns an den Kunstwerken von Frau Ochsner vorbei, die sich mit Wind- und Sonnenenergie bewegen. (Photo: 021223frenkendorf_solarart.JPG) Fortschrittlich ist auch die Abfalldeponie Liestals. Das Methan wird gesammelt und zur Wärmeproduktion von öffentlichen Gebäuden und Wohnquartieren genutzt.

24.12.02 – 26.12.02: Liestal (622/259), 0 km; 415 km Total; 0 Höhenmeter, 5233 Höhenmeter Total
Wir feiern Weihnachten und machen hier eine kurze Pause. Wir wünschen allen ein schönes Fest. Ab dem 27.12.02 kann man Swiss TOPtoTOP wieder begleiten. Wir besammeln uns am 27.12.02 um 9.30 h vor dem Bahnhof in Liestal und wandern zur Hinteren Egg, dem höchsten Punkt des Kantons Baselland. Für diejenigen, die am nächsten Tag auf der Jurakette mit uns weiterwandern wollen, besteht eine Übernachtungsmöglichkeit in einer SAC-Hütte mit Massenlager. Für Weihnachten wünschen wir uns, dass möglichst viele Menschen die Natur wieder als wunderbares Geschenk erkennen und ihr Sorge tragen. So können sich auch diejenigen, die nach uns kommen über sie freuen. Auf die Frage, wem der Urwald gehört antwortete ein Penan aus Borneo: “Den vielen, die vor uns waren, den wenigen, die jetzt gerade sind und den unzähligen, die noch kommen.” Auch im christlichen Glauben finden wir in der Bibel den Gedanken, unserer Lebensgrundlage der Natur Sorge zu tragen. Heute ist Weihnachten und eine Möglichkeit dies zu Herzen zu nehmen. In diesem Sinn hoffen wir, dass dieser Gedanke über die Religionen hinaus verstanden wird, denn er ist lebenswichtig! Frohe Weihnachten.

27.12.02: Liestal – Hinteri Egg (620/246), 20 km; 435 km Total; 840 Höhenmeter, 6073 Höhenmeter Total; Besteigung des höchsten Gipfels des Kantons Baselland, die Hinteri Egg 1169 m.
Die Basellandschaftliche Zeitung (www.bz-online.ch) vom 24. Dezember 2002 publizierte einen Artikel mit dem Titel “Solidaritätsmarsch für Klima und Natur”. Um 9.30 h trafen sich 5 Personen beim Bahnhofkiosk Liestal für die heutige Wanderung. Unterwegs erzählten die Teilnehmer Anita und Stefan Vögtli von Lupsingen von ihrem Energiehaus: 70% des jährlichen Warmwasserverbrauchs und den Strom ihres Einfamilienhauses produzieren sie mit der Sonne. Eine Wärmepumpe deckt den Rest. Da sie den überschüssigen Strom in das öffentliche Netz speisen, bringt ihre Anlage eine Verzinsung der Investition von ca. 6%! Die Teilnehmerin Ariane Rufino ist Musikerin und will für das Finale von Swiss TOPtoTOP ihre Band zur Verfügung stellen. Dabei wird mit dem Segelschiff “Neptun”, das 60 Personen Platz bietet, in der Nacht vom 17./18. Mai 2003 der Weg von Lausanne nach Genf zurückgelegt. In der Gemeinde Titterten (www.titterten.ch) machten wir einen kurzen Stopp. Hier hält der Gemeindeabwart die Veränderungen seines Dorfes photographisch fest und kann zeigen, wie viel Schnee es im zweit höchsten Dorf des Kantons einmal gab. 1995 erhielt Titterten den Solarpreis. Neben dem Dorfladen mit einer Photovoltaikanlage, die bis 10 Kilowatt Leistung bringt, sind einige Einfamilienhäuser mit Sonnenkollektoren zu erkennen. Kurz nach Titterten treffen wir auf einen Schlittelweg. Die Vorsichtstafeln stehen, – nur der Schnee fehlt! (Photo: 021227_hinteriegg_schlittelweg.JPG) Kurz unterhalb der Hinteren Egg erkennt man die Fundamente eines ehemaligen Skilifts in der grünen Wiese; – eine Vorahnung für den Wintertourismus auch in den Alpen? Im T-Shirt steigen wir bei frühlingshaften Temperaturen weiter. Nur das verlassene Skilifthäuschen zeugt, dass hier noch vor einigen Jahren Ski gefahren wurde. Der höchste Punkt ist eine Feuerstelle auf einem unscheinbaren bewaldeten Hügel. (Photo: 021227_hinteriegg_top_2.JPG) Etwas unterhalb befindet sich die Waldweidhütte des SAC Baselland. Der Hüttenwart Hans Frischknecht wartete bereits auf uns und weiss von anderen Zeiten zu erzählen, als diese Ecke noch als Skitourenparadies galt.

28.12.02: Hinteri Egg – Aarau (645/250), 43 km; 478 km Total; 799 Höhenmeter, 6872 Höhenmeter Total; Besteigung des höchsten Punktes des Kantons Aargau auf dem Grat der Geissfluh, 908 m.
Nach einem langen Marsch im Regen konnten wir um 17.40 h dem Radio “Kanal K” ein Live Interview geben. Unterhalb der Geissfluh trafen wir auf Herrn Wernli im Naturfreundenhaus “Schafmatt”, wo wir das Telefon für das Interview nutzen konnten, da unser Akku leer war. Für die letzten 100 Höhenmeter deponierten wir die Rucksäcke im Naturfreundenhaus. Da wir die Koordinaten des höchsten Punktes auf der Karte falsch eingezeichnet hatten und dies erst wieder in der Hütte bemerkten, durften wir nochmals zur Geissfluh hoch. Wir nahmen unser Gepäck gleich mit und Schritten den ganzen Grat ab. Beim Grenzstein Nummer 549 auf 903 m muss man durchs Dickicht weiter dem Grat folgen bis zum Vermessungspunkt auf 908 m. Der höchste Punkt ist ein Wurzelstock und liegt etwa 5 m nordöstlich dieses Punktes. Wir erreichten ihn im Dauerregen um 20.30 h; – um 23 h, nach 14 Stunden Marsch, trafen wir in Aarau ein. (Photo: 021228_geissflue_true_top.JPG)

29.12.02: Aarau – Schinznach – Bad (655/255), 18 km; 496 km Total; 0 Höhenmeter, 6872 Höhenmeter Total
Aktuell: Stefan Jörissen von der Aargauer Zeitung machte heute morgen mit uns ein Interview über Swiss TOPtoTOP. Der Artikel erscheint morgen (www.azag.ch)

In den Gärten Aarau’s sahen wir die ersten Schneeglöckchen und bereits blühende Büsche! (Photo: 021229_aarau_bluete.JPG) Unterhalb der Geissfluh trafen wir gestern Abend auf Herrn Wernli, der früher die 6 km lange Langlaufloipe unterhalb der Geissflue präparierte. Er erzählte uns, dass er die Loipe und der Skilift mangels Schnee in den letzten 3 Jahren kein einziges Mal in Betrieb nehmen konnte. – Paradox: Blühenden Büsche im Dezember und Pistenmarkierungen auf grünen Wiesen! Dieter M. Imboden, Professor für Umweltphysik der ETH Zürich schreibt im Editorial des ProClim-Flash (www.proclim.ch): “…In den Siebzigerjahren betrug der Energieverbrauch in der Schweiz 3000 Watt pro Person, heute sind es rund 5000Watt. Auf unseren Strassen fuhren vor 30 Jahren 1.7 Millionen Motorfahrzeuge, heute 4.7 Millionen….wir benötigen heute global fast doppelt so viel Energie wie 1970. So unpopulär und utopisch es klingen mag, der absolute globale Energiebedarf muss sinken und einer intelligenten, umsichtigen Energienutzung Platz machen.”

30.12.02: Schinznach-Bad – Zurzach (664/271), 29 km; 525 km Total; 180 Höhenmeter, 7052 Höhenmeter Total
Um 11.40 h hatten wir im Studio von Radio Argovia in Brugg ein Live-Interview über Swiss TOPtoTOP. Dabei riefen wir die Zuhörer zu einem Solidaritätsmarsch fürs Klima auf. Von Brugg bis Zurzach begleitete uns Stefan Baumann von der PUSCH (Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (www.umweltschutz.ch). Stefan koordiniert die Kampagne “trash ist kultur” (www.trash-ist-kultur.ch), die nationale Kampagne für einen lebenswerten Raum mit weniger herumliegenden Abfällen. Über 150 Gemeinden, der Bund, die SBB und Partner aus der Wirtschaft beteiligten sich und setzen sich dafür ein, dass die Abfälle in die dafür bereitgestellten Abfallkörbe gehören und nicht in die Natur. Ein wichtiges Element ist die Teilnahme am Aktionstag Clean Up the World (www.cleanuptheworld.org) im September: Weltweit reinigen dann motivierte Leute den öffentlichen Raum von herumliegenden Abfällen. Angesprochen durch den daily report vom 5. Dezeber entschloss er sich spontan, Swiss TOPtoTOP zu begleiten und damit einen Tag lang mitzuhelfen, die “grüne Spur” durch die Schweiz zu legen. Kurz nach Brugg begegnete uns Frau Biedermann, eine passionierte Gärtnerin. Sie kam gerade vom Spaziergang mit ihrem Hund zurück und trug einen Aronstab in der Hand. Es war ihr ein grosses Anliegen, uns zu berichten, dass sie diese Pflanze eigentlich erst im März erwarte. Sie sammle sie, um sie in Schnaps einzulegen und als Medizin zu verwenden. Und zudem: Auch die Schnecken würden bei diesen warmen Temperaturen scharenweise herumkriechen. Das könne nichts gutes bedeuten für die bevorstehende Saison im Familiengarten!

31.12.02: Zurzach – Gächlingen SH (679/284), 27 km; 552 km Total; 280 Höhenmeter, 7332 Höhenmeter Total
Medien (1): Heute erschien der Artikel über Swiss TOPtoTOP in der Aargauer Zeitung (www.azag.ch)

Medien (2): Heute begleitete uns das Schaffhauser Fernsehen (www.sh-fernsehen.ch). Die Ausstrahlung erfolgt stündlich ab heute 19 h bis morgen.

Medien (3): Von unterwegs zeichnete das Radio Munot eine Reportage auf, die morgen im Mittagsjournal ausgestrahlt wird.

Nachdem wir den Rhein überquert haben, legten wir einige Kilometer durch Deutschland zurück. Mittels Schaffhauser Fernsehen und Radio Munot riefen wir alle Schaffhauser auf, am ersten Tag im neuen Jahr aufs Auto zu verzichten. Unser Wunsch für den Neujahrsvorsatz an alle: Mindest einen Tag pro Monat bewusst aufs Auto verzichten! Bitte telefoniere uns auf Telefon 079 446 37 82, wenn Du Dich diesem Vorsatz für’s 2003 anschliesst. Jetzt wünschen wir allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr und danken für jede Initiative zum Schutz des Klimas.